GEALAN hat sich einen eigenen Werte-Kodex gegeben und will nach Werten streben und leben. Warum? Weil ein gutes Betriebsklima kein Zufall ist, sondern Arbeit. Weil Werte Navigationssysteme sind, Orientierung geben. Und weil jeder im Unternehmen davon profitiert.
Ein etwas nervöser Bewerber, ihm gegenüber ein GEALAN Team, das ihn näher kennenlernen möchte: Jedes Jahr erlebt Michael Grüner (41) Dutzende Vorstellungsgespräche, jedes einzelne ist nicht nur spannend für den potenziellen neuen Mitarbeiter, sondern auch für den GEALAN Personalchef eine wichtige Sache. „Im Gegensatz zu früher fragen Bewerber heute mehr nach: Wie ist das mit Arbeitszeit, mit Work-Life-Balance, wie modern ist die Technik, mit der ich arbeiten werde? Wir zeigen ihnen dann konkret auf, welche Benefits GEALAN bietet.“ Dazu gehören das innovative Schichtsystem in der Produktion, Möglichkeiten zum mobilen Arbeiten, Gleitzeit, Team-Event-Prämien, Sommerfeste, JobRad und so weiter. „Immer wichtiger wird für Bewerber aber auch die Frage nach unserer Unternehmenskultur“, betont Grüner, „Wie gehen wir eigentlich miteinander um?“ GEALAN arbeitet nicht nur an Produkten, sondern auch an Werten: Wertarbeit, im doppelten Sinn.
„Demografische Faktoren beeinflussen uns stark, der Anteil der Erwerbsfähigen sinkt an unseren Standorten in Oberfranken wie auch in Thüringen, und wir stehen in der Industrie traditionell in einem starken Wettbewerb um Personal – gerade da kann unsere Unternehmenskultur der ausschlaggebende Faktor sein, dass Leute sich für uns entscheiden.“ Egal, ob eine Stelle in der Produktion zu besetzen ist oder eine Führungsposition – laut Michael Grüner ist das zwar sehr unterschiedlich, aber mitunter fast gleich schwer – GEALAN sucht bei allen Bewerbern nach einem ganz bestimmten Charakterzug: „Wir brauchen Teamplayer, die mit anderen gut umgehen können, sie wertschätzen. Die Welt wird komplexer, alleine schafft es auch ein Fachexperte nicht mehr, jeder ist auf Zusammenarbeit angewiesen. Wir wollen Leute, die nicht meinen, alles zu wissen und alleine zu können, sondern auch mal einen Schritt zurück gehen, andere Meinungen hören. Teamfähigkeit: Das brauchen wir in der Verwaltung, im gewerblichen Bereich, überall.
Den größten Personalbedarf hat GEALAN in Produktion, Logistik, Kaschierung. Fachkräfte sind rar und begehrt, die Fluktuation, wie in der Industrie üblich, erhöht. Das wird sich laut Michael Grüner auch so bald nicht ändern. Für den kaufmännischen Bereich hingegen prognostiziert er weniger Engpässe, weil Prozesse schlanker werden und intelligente Softwarelösungen einen geringeren Personalbedarf bedeuten. Dafür werden sich im Software-Bereich, insbesondere bei kundenorientierten Anwendungen, in Zukunft eher noch neue Jobchancen auftun.
Egal, wo im Unternehmen: Werte zählen. GEALAN hat sich gut überlegt, welche so wichtig sind, dass sie in den eigenen Kodex aufgenommen werden und aus 32 potenziellen am Ende 5 ausgesiebt: PROFESSIONALITÄT, TEAMGEIST, VERTRAUEN, WERTSCHÄTZUNG, OFFENE KOMMUNIKATION. Alle fünf sind gleich wichtig. „Wir haben unsere Werte top-down und bottom-up entwickelt, also sowohl in den Führungsgremien als auch aus der Mitarbeiterschaft heraus“, erklärt Michael Grüner. Gut zwanzig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben den Prozess als Wertebotschafter ihrer Abteilungen begleitet. Damit aus Theorie Praxis wird, haben sie die Werte in konkrete Handlungsanweisungen übersetzt, die zum Beispiel so lauten: Wir stehen zu gemeinsam getroffenen Entscheidungen. Persönlich miteinander zu sprechen ist noch besser als E-Mails zu schreiben. Wir schätzen unser Gegenüber, unabhängig von seiner Position im Unternehmen. In dieser Form lassen sich Werte im Alltag auch wirklich umsetzen.
In der einen Abteilung passt der Teamgeist, aber die Professionalität kann noch besser werden; bei einer anderen ist es umgekehrt. Deshalb haben die Teams eigene Schwerpunkte gesetzt, an denen sie arbeiten.“ Die GEALAN Mannschaft versteht ihre Werte als Werkzeug: Man muss sie benutzen und eventuell anpassen, um etwas zu bewirken. „Fertig ist die Arbeit an den Werten natürlich nie“, so Grüner, „Das bedeutet aber nicht, dass es keine Fortschritte gibt.“
GEALAN steht für eine Kultur der Offenheit, der Ansprechbarkeit. Klassische Hierarchie-Ebenen gibt es, verschlossene Türen und Vorgesetzte, die man nicht behelligen dürfe, nicht. „Wir wollen nahbare Führungskräfte. Dass wir eine positive Willkommenskultur und gute Teamarbeit pflegen, dass eine gewisse Harmonie bei uns herrscht, fällt vielen unserer Besucher auf.“
GEALANs Werte sind eine Säule der Unternehmenskultur. Dass es immer gelingt, sie voll umzusetzen, behauptet Michael Grüner nicht. Unrealistische Idealvorstellungen und eine Friede-Freude-Eierkuchen-Mentalität wären schließlich das Gegenteil eines gesunden Klimas. „Wenn es Konflikte gibt, versuchen wir, beide Parteien an einen Tisch zu bekommen. Da sehen wir Personaler uns in der Vermittlerrolle. Vielen hilft es schon, wenn sie sehen: Mein Anliegen wird nicht ignoriert, sondern ernstgenommen. Manchmal stellt man dann überrascht fest, dass man die ‚Gegenseite‘ ganz gut verstehen kann und man einander nur missverstanden hat. Dann lassen sich Konflikte leicht auflösen.“ Zur GEALAN Wertewelt gehört es, Unangenehmes nicht unter den Teppich zu kehren, sondern selbstkritisch zu bleiben, Verbesserungen anzustoßen.
Um zu erfahren, wo Verbesserungen nötig sind, hört GEALAN genau zu – zum Beispiel in regelmäßigen anonymisierten Mitarbeiterbefragungen, die nicht nur in Oberkotzau und Tanna durchgeführt werden, sondern an allen Standorten in Europa, und extern ausgewertet werden. Manchmal werden in der Befragung Kleinigkeiten geäußert, berichtet Grüner: In der Werkzeuginstandsetzung steht etwas im Weg und man müsse herumrangieren. Oder jemandem ist das Licht an seinem Arbeitsplatz zu hell – „das sind kleine Dinge, die wir natürlich ruckzuck aus der Welt schaffen.“ Schwieriger wird es, wenn die Kommunikation irgendwo nicht optimal läuft. „Dann versuchen wir herauszufinden: Kommunizieren wir zu wenig, zu langsam oder an der falschen Stelle?“ Kommunikation laufe zwischen Menschen nun einmal grundsätzlich nie perfekt, an ihr könne immer gearbeitet werden. „Wir coachen unsere Führungskräfte ganz bewusst. Sie sollen reflektieren: Wie sehen das die Kollegen, höre ich ihnen gut zu, gebe ich genug Raum für Feedback? Manchmal muss man sich als jemand, der führt und dominant ist, ein bisschen bremsen, um zu hören, was den Mitarbeitern wichtig ist – davon können alle profitieren.“ Gleichzeitig gibt es auch Mitarbeiter-Workshops, die den Dialog fördern, zeigen, wie man gemeinsam Lösungen findet, zu einem respektvollen Miteinander beitragen. „Das funktioniert, die Leute machen gerne mit.
Bei jedem einzelnen vollzieht sich Werte-Arbeit in kleinen Schritten. WorkHacks, kleine Tricks, wie man besser arbeitet, können laut Grüner eine gute Inspiration sein: sich zum Beispiel vorzunehmen, jede E-Mail innerhalb einer Woche zu beantworten oder Meetings zeitlich zu begrenzen. Das ist konkret und umsetzbar, „wenn das klappt, gehen wir zum nächsten Kommunikationsthema über.“
Um allen Mitarbeitern zu vermitteln, dass ihre Meinung wichtig ist, sei mitunter noch Überzeugungsarbeit nötig, so Grüner. „Wir tüfteln zum Beispiel an unserem neuen Bürokonzept. Wenn ich nur ganz allgemein frage, dann kommen da nicht massenhaft Vorschläge. Aber wenn ich aus jedem Bereich jemanden direkt anspreche und ihn persönlich frage: Wie würden Sie den Raum konzipieren? Dann kommen super Ideen. Je konkreter wir fragen, desto konkreter sind die Antworten. Kommunikation ist ein gemeinsamer Lernprozess.“
Was Werte wert sind, zeigt sich am ehesten in einer Krise. Die Corona-Pandemie belastet auch die GEALAN Belegschaft: Maskenpflicht in den Produktionseinheiten, Ausfälle wegen Infektion und Quarantäne, Grenzschließung zu Tschechien. Die Fragen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind drängend: Ich fühle mich krank, was soll ich tun? Muss ich eine FFP2-Maske tragen? Wie können wir Schichten so verändern, dass wir Kontakte minimieren? Wie sind die Einreisebestimmungen? – „Es gab Tausend Fragen und kaum offizielle Antworten – oft hatten wir einfach noch keine gesetzlichen Grundlagen“, erinnert sich Grüner. Das machte die Arbeit im Präventionsteam kompliziert – Professionalität und Offenheit waren in dieser unübersichtlichen Phase zentral. Als übergeordneter Wert in der Krise erweist sich aber Teamgeist: Ausfälle in den Abteilungen abfangen, ein offenes Ohr haben für die Sorgen anderer, spontan Unterkünfte für tschechische Kollegen organisieren – „Ich denke heute, wir haben diese Herausforderungen gemeinsam ganz gut gelöst, das ging nur mit großem Zusammenhalt.“
Unterdessen mussten Anpassungen an völlig neue Gegebenheiten schnell gehen: Mit Video-Konferenzen, neuen Büronutzungskonzepten, Tablet- und Sensorikbasierten Lösungen in der Produktion und Home-Office ist bei GEALAN eine neue Arbeitswelt entstanden. Michael Grüner kann sich gut vorstellen, dass einiges nach der Pandemie bleibt: „Unser Arbeitsumfeld wird gleichermaßen konzentriertes Arbeiten im Home-Office und Teamarbeit am Arbeitsplatz ermöglichen müssen, unser Bürokonzept wird hybrider werden, sodass mehrere Teilnehmer ungestört an Videokonferenzen teilnehmen und andere sich extern zuschalten können. Die Technik für all das steht, die Räume und Konzepte müssen dazu passen.“
Was in allem Umbruch bleibt, sind GEALANs Werte. Damit sie leben, werden sie an jeden neuen Kollegen, an jede neue Kollegin weitergetragen. Das Vorstellungsgespräch ist zu Ende. Wenn der Bewerber genommen wird, tritt er nicht nur einen neuen Job an, sondern in die GEALAN Wertewelt ein. Er wird selbst ein wichtiger Teil der Wertarbeit.
Um GEALAN als innovativen Vorreiter am Markt zu bestätigen und diese Position weiter auszubauen, suchen wir engagierte und kreative Mitarbeiter und Auszubildende, die uns - wie viele unserer Mitarbeiter - langfristig begleiten, mit ihrer Arbeit Menschen begeistern und uns helfen, unsere gemeinsamen Ziele zu erreichen. Oder wie wir sagen: Mitarbeiter mit Profil.
Maria Brömel
10.11.2021
Das Gefühl, Fernweh zu haben, kennt Vera Lahme. „Ich erinnere mich, dass ich als Jugendliche meine Oma vom Flughafen abgeholt habe – und plötzlich das dringende Bedürfnis hatte, in irgendeinen Flieger zu springen, um in die weite Welt zu reisen, irgendwohin, wo ich noch nie war. Warum ich den Impuls hatte, weiß ich nicht, aber ich denke, dieses Grundgefühl hat mich immer angetrieben und mein Leben mitbestimmt.“ Vera Lahmes Biografie, die auf drei Kontinenten spielt, hat sie geprägt, global zu denken. Ihr Weg verbindet verschiedene Welten: die Geborgenheit einer Kindheit im Westdeutschland der 80er Jahre, die Herausforderung, sich als Schülerin im US-amerikanischen Süden in einer fremden Sprache und in einer anderen Kultur zurechtzufinden, als Erwachsene der Aufbruch ins tropische, multikulturelle Singapur, dann der Wechsel in die Metropole London, das Herz Großbritanniens – Vera Lahme trägt viele verschiedene sprachliche, kulturelle, berufliche Erfahrungen in sich. Diesen Reichtum im Gepäck, setzt sie sich nun für GEALAN ein: Als Head of Sustainability plant sie, wo GEALAN in Sachen Nachhaltigkeit hinwill. Um Umweltthemen allein geht es dabei längst nicht mehr. Nachhaltigkeit verlangt heute einen weiten Blick.
Jaunius Šileikis am Grenzübergang Medyka–Schehyni: hinter ihm die Europäische Union, vor ihm ein EU-Beitrittskandidat mit großem Potenzial, aber auch großen Problemen. Eine Dienstreise in die Ukraine, ein Land im Krieg. Im Rollkoffer: Gepäck für drei Nächte. Im Rucksack: Fensterprofil-Muster. Jaunius Šileikis betritt für GEALAN Neuland; er sucht nach Wegen, die zum Erfolg in den Märkten der ehemaligen Sowjetunion führen. GEANOVA hat Jaunius Šileikis im Sommer 2024 in die Ukraine begleitet und zeigt den Alltag eines Fensterherstellers und des GEALAN- Vertriebsmanns vor Ort – in einem Land, in einer Zeit, in der es eigentlich keinen Alltag mehr gibt.
Alessandro Brignach vor seinem Elternhaus in Bozen. Der 51-Jährige liebt den Wind, dem er am liebsten mit dem Camper hinterherreist, an Orte, an denen er mit seinem Kite übers Wasser fliegen kann. Mit dem E-Bike erkundet Brignach die Berge um seinen Wohnort Brixen, früher fuhr er Downhill – zu extrem und gefährlich, sagt er heute. „Aber Sport war mir immer wichtig, um Stress abzubauen.“
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