Wenn GEALAN ein neues Profilsystem entwickelt, entsteht ein Produkt, das vielfältige Ansprüche erfüllen muss – an Funktion, Material, Design. Doch das durchdachteste und schönste Profil wäre wertlos, ließe es sich nicht optimal verarbeiten – zu durchdachten und schönen Fenstern. Im Anwendungstechnikum von GEALAN müssen Innovationen ihre Praxistauglichkeit unter Beweis stellen.
Die ersten Bandmuster eines neuen Systems sind circa zehn Zentimeter lange Profilabschnitte, die aus dem 3D-Drucker kommen. „Daraus bauen wir keine kompletten Fenster. Wir testen daran Dichtungen, kleine Anbauteile und Systemkomponenten wie Stulpkappen“, sagt Rafael Finger (56), der die GEALAN-Anwendungstechnik in Oberkotzau leitet. „Gedruckte Profile eignen sich nicht für weitergehende Tests, weil ihr Material spröde ist. Die ersten tatsächlich extrudierten Profilstangen eines neuen Systems bekommen wir dann aus dem hausinternen Einfahrtechnikum.“ Daraus bauen Finger und sein Team Prototyp-Fenster und Prüfelemente, die nebenan im Prüfzentrum auf Luftdurchlässigkeit, Schlagregendichtheit und Windlastwiderstand geprüft, mechanischer Belastung, Hitze und Kälte ausgesetzt werden. Danach begutachten Finger und seine Kollegen im Anwendungstechnikum jedes einzelne Prüfelement.
Hat ein neues Profilsystem die Marktreife erlangt, beliefert das Technikum Kunden und Interessenten mit Bandmustern und Musterwinkeln, bestehend aus Blend- und Flügelrahmen. Es schickt Ausstellungselemente und Fachleute zu internationalen Messen und stellt Schulungselemente zur Verfügung: „In der GEALAN ACADEMY finden Fenstermontage-Seminare statt, Experten erklären das Verglasen und den Bau von Hebe-Schiebetüren und Haustüren. Auch gemeinsam mit Herstellern von Beschlägen, Schaum oder Dichtbändern führt GEALAN Seminare durch.
Von Praktiker zu Praktiker: Das Team Technikum ist Ansprechpartner für Fensterhersteller. Es berät sie beim Bau von Sonderelementen, unterstützt Neukunden bei der Umstellung auf GEALAN-Systeme und Bestandskunden bei der Einarbeitung in neue Systeme. „Wir greifen den Kunden unter die Arme, indem wir Reklamationen schnell und lösungsorientiert bearbeiten“, sagt Rafael Finger. „Wir können beschädigte Oberflächen retuschieren, Wachse auftragen, Folien abschleifen, abziehen, neu aufbringen. Tritt an der Dichtung Schmutz ein, prüfen wir, ob eine falsche Glasleiste eingesetzt wurde. Hat ein Kunde Schwierigkeiten beim Zuschneiden folierter Profile, helfen wir ihm.“ Der Vor-Ort-Service des Anwendungstechnikums reicht bis zur Lieferung von Ersatzflügeln auf Baustellen inklusive Austausch – das reklamierte Element wird exakt vermessen und im Technikum systematisch zerlegt und analysiert: Ist die vorgeschriebene Stahlverstärkung vorhanden? Ist das Fenster zu groß? Ist das Glas zu schwer? Wird der Flügel korrekt belüftet? „In meiner langen Zeit bei GEALAN konnten wir die Ursache für jedes Problem finden und es beheben.
Diese lange Zeit begann 1992: Rafael Finger wurde als Anwendungstechniker bei GEALAN angestellt. Der Bau- und Möbelschreiner war dabei, als das Technikum 1994 ins wenige Kilometer entfernte Döhlau ausgelagert wurde, und als es 2018 in die Unternehmenszentrale nach Oberkotzau zurückkehrte. Heute führt er ein neunköpfiges Team – seine Kollegen haben früher als Schreiner, Glaser, Maschinenbauer, Metallbauer, Radio- und Fernsehtechniker gearbeitet.
[Hinten von links: Holger Strobel, Stefan Purfürst, Christopher Mäusbacher, Stefan Feige.
Vorne von links: Bernd Göttlicher, Philipp Selge, Rafael Finger.]
Das Anwendungstechnikum ist konzipiert wie ein kleiner Fensterbaubetrieb. Seine 1070 Quadratmeter Fläche sind in einen Maschinenraum und einen Arbeitsraum gegliedert. „Wir haben keine großen Bearbeitungszentren für hohe Stückzahlen, aber mit kleineren Standard- und Sondermaschinen für spezielle Lösungen können wir Fenster genauso fertigen wie unsere Kunden“, sagt Finger. Ziel sei es, immer auf dem neuesten Stand zu sein. Neu im Maschinenpark ist eine Glasleistensäge. Im Musterbau entlastet ein CNC-Bohraggregat die Mitarbeiter. Es versieht Bandmuster automatisch mit Löchern, die sonst von Hand gesetzt werden müssten. Moderne Schweißmaschinen ersparen den Vorgang des Eckenverputzens. „Die Möglichkeiten digitaler Maschinensteuerung sind beeindruckend. Vor 30 Jahren war Fensterbau noch viel Handarbeit. Heute liegt das Know-how nicht mehr nur in den Händen, sondern darin, Präzisionswerkzeuge kompetent einzusetzen. Damals haben wir einmal am Tag das Auftragsfach in der Konstruktionsabteilung ausgeleert, um zu erfahren, was zu tun ist. Heute ist unser Technikum in die digitalen Strukturen von GEALAN eingebunden.
Besonders stolz ist Rafael Finger auf die Sauberkeit und die Genauigkeit, die seine Leute an den Tag legen. Niemals würden sie ein Muster ungereinigt oder schlampig verpackt versenden. Und er lobt das Miteinander im Technikum: „Alle helfen zusammen. Deshalb können wir so fix und flexibel reagieren, wenn man uns braucht.
Götz Gemeinhardt
23.11.2022
Das Gefühl, Fernweh zu haben, kennt Vera Lahme. „Ich erinnere mich, dass ich als Jugendliche meine Oma vom Flughafen abgeholt habe – und plötzlich das dringende Bedürfnis hatte, in irgendeinen Flieger zu springen, um in die weite Welt zu reisen, irgendwohin, wo ich noch nie war. Warum ich den Impuls hatte, weiß ich nicht, aber ich denke, dieses Grundgefühl hat mich immer angetrieben und mein Leben mitbestimmt.“ Vera Lahmes Biografie, die auf drei Kontinenten spielt, hat sie geprägt, global zu denken. Ihr Weg verbindet verschiedene Welten: die Geborgenheit einer Kindheit im Westdeutschland der 80er Jahre, die Herausforderung, sich als Schülerin im US-amerikanischen Süden in einer fremden Sprache und in einer anderen Kultur zurechtzufinden, als Erwachsene der Aufbruch ins tropische, multikulturelle Singapur, dann der Wechsel in die Metropole London, das Herz Großbritanniens – Vera Lahme trägt viele verschiedene sprachliche, kulturelle, berufliche Erfahrungen in sich. Diesen Reichtum im Gepäck, setzt sie sich nun für GEALAN ein: Als Head of Sustainability plant sie, wo GEALAN in Sachen Nachhaltigkeit hinwill. Um Umweltthemen allein geht es dabei längst nicht mehr. Nachhaltigkeit verlangt heute einen weiten Blick.
Jaunius Šileikis am Grenzübergang Medyka–Schehyni: hinter ihm die Europäische Union, vor ihm ein EU-Beitrittskandidat mit großem Potenzial, aber auch großen Problemen. Eine Dienstreise in die Ukraine, ein Land im Krieg. Im Rollkoffer: Gepäck für drei Nächte. Im Rucksack: Fensterprofil-Muster. Jaunius Šileikis betritt für GEALAN Neuland; er sucht nach Wegen, die zum Erfolg in den Märkten der ehemaligen Sowjetunion führen. GEANOVA hat Jaunius Šileikis im Sommer 2024 in die Ukraine begleitet und zeigt den Alltag eines Fensterherstellers und des GEALAN- Vertriebsmanns vor Ort – in einem Land, in einer Zeit, in der es eigentlich keinen Alltag mehr gibt.
Alessandro Brignach vor seinem Elternhaus in Bozen. Der 51-Jährige liebt den Wind, dem er am liebsten mit dem Camper hinterherreist, an Orte, an denen er mit seinem Kite übers Wasser fliegen kann. Mit dem E-Bike erkundet Brignach die Berge um seinen Wohnort Brixen, früher fuhr er Downhill – zu extrem und gefährlich, sagt er heute. „Aber Sport war mir immer wichtig, um Stress abzubauen.“
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