Neue GEALAN-Systeme im Testverfahren

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Norbert Ranzinger bei den umfangreichen GEALAN-COMFORT®-Tests im Prüflabor

Mit GEALAN-COMFORT® und GEALAN-KONTUR® wurden im Rahmen des Internationalen Zukunftsforums 2022 gleich zwei Neuheiten vorgestellt. Der Marktstart sowohl der bodengleichen Schwelle als auch des Premium-Designsystems wird gerade intensiv vorbereitet. Ein wichtiger Teil der noch ausstehenden Arbeiten: Die GEALAN-Produkte werden umfangreich geprüft.

Um ein Gefühl dafür zu bekommen, was an dieser Stelle „umfangreich“ bedeutet: Insgesamt 32 Prüfungen – 16 davon bei GEALAN, genauso viele außer Haus – sind allein im zweiten Halbjahr 2022 angesetzt, um das neue Profilsystem GEALAN-KONTUR® für den Marktstart vorzubereiten. Was wird alles getestet? Kay Sommermann, Sachgebietsleiter Prüfwesen bei GEALAN, erklärt es: „Los ging es mit Entwicklungsprüfungen. Das waren Versuche mit GEALAN-KONTUR®-Prototypen, bei denen wir in unserem Technikum Bruchlasten des Mitteldoms getestet haben. Hierzu haben wir mit einem Druckstempel unterschiedliche Entwürfe belastet, um Krafteinleitungen in die Geometrien nachverfolgen zu können. Weiterhin wurden auch Einbruchsversuche durchgeführt, hier haben wir mit den Werkzeugen für die Einbruchsklassen RC2 und RC3 gearbeitet. Dazu zählen etwa Schraubendreher, Keile oder der so genannte „Kuhfuß“.“ GEALAN-KONTUR® ist immerhin mit besonderem Augenmerk darauf entwickelt, keine Eindringlinge in die vier Wände gelangen zu lassen. „Aktuell laufen erste so genannte Luft-Wasser-Wind-Tests, auch die machen wir bei uns im Prüflabor. Hier werden extreme Belastungen des Systems simuliert, wie sie etwa ein Orkan mit sich bringen würde.“

Abb.: Kleinste Kameras liefern während der Tests Einblicke ins Innere des Fensters

 

Auch die neue Schwellenlösung GEALAN-COMFORT® hat diese Tests bereits absolviert, wie Kay Sommermann berichtet: „Wir haben an der einflügligen Tür bis 600 Pascal geprüft. Das ist in dem Fall das Maß für die Schlagregendichtheit. Und weil sich darunter niemand etwas vorstellen kann: Das ist so stark wie der Orkan Kyrill, der im Januar 2007 mit 110 Stundenkilometern Hausdächer abgedeckt hat – und bei den Tests darf kein Wassertropfen durch die Tür auf die innere Raumseite kommen.“

Die Prüfungen starten zunächst – wie beschrieben – an Prototypen, los geht es mit Tests im eigenen Haus. Später werden auch GEALAN-Partner mit einbezogen, wie im Falle von GEALAN-COMFORT® die Firmen Gretsch-Unitas (GU) und Athmer, die relevantes System-Know-how sowie die mechanische Absenkdichtung beisteuern und in ihren Räumen aufschlussreiche Dauertests durchführen. „Das liefert uns ein breites Bild an Ergebnissen und somit ein hohes Maß an Verlässlichkeit für unsere Kunden“, erklärt Andreas Linke, Gruppenleiter im GEALAN-Produktmanagement, und ergänzt: „Diese Tests haben nicht nur Laborcharakter, sondern unsere Neuentwicklungen werden hier sprichwörtlich auf Herz und Nieren geprüft.“

Abb.: Teststreifen zeigen zusätzlich an, an welchen Stellen bei den Luft-Wasser-Wind-Tests Feuchtigkeit ins Rauminnere gelangt

 

Maßgeblich sind die Prüfungen, die das Institut zur Prüfung und Zertifizierung von Bauprodukten, Sicherheitstechnik und Schutzausrüstung (ift) Rosenheim abnimmt. Kay Sommermann: „Es sind bestimmte Messwerte vorgegeben, um eine CE-Kennzeichnung zu bekommen. Ohne Kennzeichnung der entsprechenden Teile darf in Europa kein Fenster vertrieben werden. Wir gehen mit unseren Werten aber nochmal über diese Mindestanforderungen hinaus.“

Bis das erreicht ist, stehen immer wieder Tests im eigenen Haus an, denen Anpassungen folgen, daraufhin weitere Zwischenprüfungen. Mit GEALAN-COMFORT® etwa ging es im September 2021 los mit dem Test von einflügligen Türen, bis Anfang des Jahres wurde immer wieder angepasst, um das System bei höchsten Anforderungen weiter zu verbessern. Parallel dazu starteten die Tests von Stulptüren.

Abb.: Mit verschiedenen Werkzeugen werden bei den Tests Einbruchsversuche durchgeführt

 

Neben den beschriebenen Tests auf Einbruchschutz, Wind- und Schlagregendichtheit stehen auch umfangreiche Prüfungen zu Schallschutz, Absturzsicherheit und Dauergebrauchstauglichkeit an. Wie umfangreich sind die Tests? „Einzelne Luft-Wasser-Wind-Tests dauern pro Zyklus rund eine Stunde, werden nach kleineren Anpassungen aber mehrmals am Tag wiederholt. Es gibt aber zum Beispiel auch Prüfzyklen für den Dauergebrauch von Klebesystemen, die sich über sechs Wochen hinziehen“, erklärt Kay Sommermann.

Grundsätzlich gilt: Will man neue Produkte oder Systeme auf den Prüfstand stellen, müssen zunächst die so genannten Einfahrmuster vorhanden sein, um mit den Tests starten zu können. Das sind erste verarbeitungsfähige Profile, die über das leistungsfähige Einfahr-Technikum des GEALAN-Werkzeugbaus für die Pilot- und Prüfphasen zur Verfügung gestellt werden. Eine komplette Systemprüfung dauert letztlich über ein Jahr.

Abb.: Mit einem Druckstempel werden die Profil-Geometrien unterschiedlichen Kräften ausgesetzt

 

Aber auch bestehende Systeme werden bei GEALAN immer mal wieder geprüft, um sie weiterzuentwickeln. Oder wenn Systemergänzungen verfügbar werden, etwa das Verfahren der Nassverklebung mit neuen Produkten im Programm unterstützt wird – auch dann sind Kay Sommermann und Kollegen im Prüflabor wieder bei umfangreichen Tests gefragt.

Marc-Schenk

Marc Schenk

08.09.2022

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